Wer wir sind

Unsere Bürgerinitiative (BI) ist ein Zusammenschluss von Bewohnerinnen und Bewohnern aus den Baumbergegemeinden Billerbeck, Havixbeck und Nottuln, die sich um das Schicksal der Baumbergeregion Gedanken und Sorgen machen. Da in Billerbeck und Havixbeck bereits entsprechende Initiativen existierten, gingen diese in der neuen BI „proBaumberge“ auf. Den Grund des Zusammenschlusses, die Absicht und die Wege, diese Absicht zu verfolgen, wurde in einem Gründungsprotokoll festgehalten, das die Grundgedanken unserer BI beschreibt. 

Danach ist Zweck der neuen BI die Erhaltung der gewachsenen Kulturlandschaft der Baumberge und deren Umgebung als besonders wertvoller Teil der Münsterländer Parklandschaft. Diese soll in ihrer Kulisse keine störenden Veränderungen erfahren, in ihrer Biodiversität bewahrt bleiben und weiterhin dem Erholungsbedürfnis der Bewohner und der zahlreichen Besucher der Region, die aus dem gesamten Münsterland und dem Ruhrgebiet, aber auch anderen Teilen Deutschlands und selbst dem anliegenden Ausland stammen, dienen können.

Diese Region soll gegen jede Art von negativen Einflüssen geschützt werden. Zurzeit sieht die BI vor allem die Gefahr, dass die Biodiversität, namentlich die Avifauna (Vögel, Fledermäuse), und der Erholungswert, der unter dem grundrechtlich durch Art. 2 Abs. 2 GG geschützten Gesichtspunkt der Gesunderhaltung der Bürger besondere Bedeutung besitzt, durch einen bei derzeitiger Rechtslage fast ungehinderten Ausbau der Windkraft (WK) in diesem Gebiet leiden könnte. Die dazu geplanten zahlreichen Anlagen auf den Gebieten der Gemeinden Billerbeck, Havixbeck und Nottuln mit einer durchschnittlichen Größe von über 200 m würden das gesamte Gebiet optisch überfremden, seiner Identität berauben und von einer Parklandschaft in eine Landschaft mit industrieller Nutzung verwandeln, die insbesondere mit dem Zweck der Erholung nicht vereinbar ist. Zudem ist eine Beeinträchtigung der Gesundheit der direkten Anlieger der Windkraftanlagen (WKA) zu besorgen.

Dabei verkennt die BI nicht Nutzen und Notwendigkeit erneuerbarer Energien einschließlich der Windkraft und anerkennt auch die Rolle, die einer technisch ausgereiften WKNut-zung dabei zufällt. Sie setzt sich aber für einen maßvollen Ausbau unter Schonung des vorgenannten Erholungswertes sowie anderer für die Gesellschaft relevanten Rechtsgüter ein und vor allem dafür, dass zwischen diesen im Rahmen von Planung und Genehmigung eine Abwägung stattfindet, die die Wertigkeit dieser Rechtsgüter und das Maß ihrer jeweiligen Betroffenheit berücksichtigt und dazu führt, dass der Schaden der geplanten Ausbaumaßnahmen nicht ihren Nutzen überwiegt.

Unsere Bedenken gegen den geplanten umfänglichen Ausbau beruhen im Wesentlichen auf folgenden Umständen:

  • Die Errichtung weiterer WKA ist solange sinnlos, wie nicht die erforderliche Peripherie (vorwiegend Stromtrassen und Speicher) vorhanden ist, da Überkapazitäten weder abtransportiert noch gespeichert werden können (ein Hauptgrund, weshalb die bereits die jetzt schon vorhandenen Windräder auch oft abgeschaltet werden).

 

  • Das am Ausbau von WKA geltend gemachte und auf Bundesebene definierte öffentliche Interesse ist im Münsterland bereits befriedigt.

 

  • Die ökologische Effizienz des Betriebs einer WKA neuer Bauart relativiert sich durch den enormen ökologischen Fußabdruck bei Bau, Betrieb und Entsorgung ganz erheblich, besonders unter dem Aspekt der Überproduktion von Strom durch WKA, die über den Bedarf hinaus gebaut werden.

 

  • Die gesundheitlichen Gefahren des Betriebs von WKA, namentlich die Auswirkungen des sog. Infraschalls, sind noch nicht geklärt, die Ungefährlichkeit ist nicht erwiesen.

 

  • Mit der nunmehr auf Ortsebene eröffneten Möglichkeit der sog. „isolierten Positivplanung“ ist einer vernünftigen, weitsichtigen Planung die Grundlage entzogen, da für eine solche zumindest eine Betrachtung der Region insgesamt (RP: Regionalplan) nötig wäre. Statt eines mit der nötigen Übersicht geleiteten Ausbaus erleben wir derzeit quasi einen „Wettbewerb“ (Überbietung) der einzelnen Kommunen in puncto WK!

 

  • Die Wahl der Standorte allein aus der Sicht einzelner Gemeinden ist nicht sinnvoll, da die Anlagen durch ihre enorme Größe kilometerweit sichtbar sind und es daher bei der Betrachtung der landschaftsschädigenden Wirkung auf den genauen Standpunkt innerhalb oder außerhalb eines bestimmten Gemeindegebietes oder eines LSG, NSG o.ä. gar nicht ankommt.

 

  • Der als Hauptargument herangezogene Klimaschutz ist durch die geplanten regionalen Ausbaumaßnahmen jedenfalls zur Zeit nicht zu erreichen, auch wenn sie zum Teil um mehrere hundert Prozent über den Eigenbedarf unserer Gemeinden hinausgehen (für Billerbeck z.B. ca. um 600%!): Klima ist kein regionales, sondern ein globales Phänomen. Um effektiv zu werden bedarf es also nicht einer Infrastruktur im jeweiligen Land, sondern eines globalen Umdenkens; darauf muss das politische Bemühen aller klimabewahrenden Initiativen und Entscheidungsträger weltweit gerichtet sein. Warum gerade für einen Zweck, der aber derzeit noch gar nicht erreicht werden kann, die zum Teil wertvollsten Landschaftsteile der Region geopfert werden sollen, ist deshalb nicht einzusehen.

Aus den genannten Gründen ist der Ausbau von WK – besonders in der sensiblen Baumbergeregion – kritisch zu sehen und zu begleiten, damit nicht, wie derzeit zu befürchten, gerade die wertvollsten Landschaftsteile beschädigt werden; ein Schaden, dem kein messbarer Gewinn – außer für die kleine Gruppe der Investoren – gegenübersteht und der daher unverhältnismäßig wäre.

Erreicht werden sollen unsere Ziele u.a. durch möglichst verständliche Informationsarbeit in allen relevanten Medien und möglichst frühzeitige Ansprache der zuständigen politischen Entscheidungsträger zwecks Schaffung eines Bewusstseins für den Erhalt der Baumberge-region durch eine verantwortungsvolle Handhabung der Windenergie.

Gleichzeitig sollen unsere Aktivitäten eine nach EEG nicht hinreichend vorgesehene Mitbestimmung der Bürger möglich machen/einfordern und dafür sorgen, dass das Thema Windenergie nicht mehr nur energiepolitisch, profitorientiert und ideologisch, sondern im Rahmen einer Gesamtverantwortung für die Region gesehen wird.

Es wäre wünschenswert, wenn sich möglichst viele Bürger der Baumbergegemeinden, aber auch sonst jeder an der Erhaltung dieser wertvollen Landschaft Interessierte, unserer Initiative „proBaumberge“ anschließen würden.

 

         15.08.2024
 

© proBaumberge. Alle Rechte vorbehalten. 

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